Friday, November 19, 2010

Imam Idriz droht Focus mit “Rechtsabteilung”

Imam Idriz droht Focus mit “Rechtsabteilung”
Der Penzberger Imam Bajrambejamin Idriz, der durch den Focus-Artikel von vergangener Woche “Hitler? Ach so”indirekt in ideologische Nähe zum nationalsozialistischen Judenhass geraten ist, droht jetzt mit seiner „Rechtsabteilung“. Nun fragt man sich, wozu die ach so moderate und friedliche islamische Vorzeigegemeinde eine eigene Rechtsabteilung benötigt?
(Von Michael Stürzenberger)
Idriz’ Replik auf den Focus-Artikel ist an Realitätsferne kaum zu überbieten. Zunächst interpretiert er eine „irreführende Wirkung“ des Artikels, da nun auch der größte europäische Internet-Politblog das Thema weiter vertieft hat:
Bei aller journalistischen Verantwortung muss Ihnen bewusst sein, welche irreführende Wirkung der Beitrag haben muss. Schon jetzt berufen sich extremistische islamfeindliche Gruppierungen (wie „Politically Incorrect“) dankbar auf diese Zuarbeit für deren Hasspropaganda.


Nachprüfbare Fakten nennt der „Grüß-Gott-Imam“ also „Hasspropaganda“. Bezeichnend für ihn, dass er ein journalistisches Medium, das Demokratie, Freiheit und Menschenrechte verteidigt, als „extremistisch“ bezeichnet. Mit der Wahrheit nimmt es dieser fromme Muslim, der so gerne über die Vereinbarkeit von Islam und Demokratie redet, bekanntlich ohnehin nicht so genau. In die Enge getrieben, droht er dem Focus nun allen Ernstes mit rechtlichen Schritten:
Welche gravierende Diffamierung und Unwahrheit insbesondere die Inhaltstitel formulierung „Vorbild Waffen-SS. Der Imam von Penzberg und sein dubioses Geschichtsbild“ impliziert, lassen wir derzeit von der Rechtsabteilung prüfen. Ich möchte Sie vorab in aller Form bitten, den Konflikt dadurch zu entschärfen, dass Sie meine beigefügte Stellungnahmen in voller Länge in der nächsten Ausgabe des FOCUS bekannt machen.
Bajrambejamin Idriz macht also das, was eine der Hauptbeschäftigungen von muslimischen Funktionären in Deutschland ist: Er fordert und droht. In seiner wohlfeilen, aufgesetzt freundlichen Sprache heißt das: „Ich möchte Sie in aller Form bitten, den Konflikt dadurch zu entschärfen“. Und zwar um den Abdruck seines gesamten Artikels, der an Geschichtsverfälschungen und Islamverharmlosungen nichts zu wünschen übrig lässt. Und so stellt er den Islam wieder einmal als friedliche Religion und Muslime als ständige Opfer hin. Genau so, wie die Kreuzzüge wohl aus dem Nichts kamen und sich der Islam keineswegs zuvor 400 Jahre lang mit Feuer und Schwert ausbreitete, sei der Faschismus zum friedlichen Bosnien wie das Kind zur Jungfrau gekommen:
Zwei Mal wurde das Miteinander allerdings von außen brutal zerstört: Erstmals durch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten über Europa, die das wehrlose Land dem faschistischen Vasallenstaat Kroatien eingliederten und so auch über die bosnischen Juden das beispiellose Menschheitsverbrechen der Schoah brachten.
Idriz verschweigt in seiner Darstellung wieder einmal die Schlüsselrolle, die sein Vorbild Imam Husein Djozo (Foto l.) in der Gewaltherrschaft der Nazis in Bosnien spielte. Denn dieser Djozo rühmte sich, dass „die besten Söhne Bosniens“ dazu beitrugen, mit ihm zusammen in der Waffen-SS Division Handschar Europa von den Juden zu befreien. Djozo schrieb 1943 einen entlarvenden Artikel über die Aufgabe des SS-Mannes:
Als erste Aufgabe beschlossen Deutschland und seine Verbündeten vor vier Jahren, Europa von all seinen feindseligen Gegnern zu befreien. Von 1939 bis heute sind die entscheidendsten Schlachten gekämpft worden. Kommunismus, Kapitalismus und Judentum standen Schulter an Schulter gegen den Europäischen Kontinent. Nach bitterem Leiden in unserer kroatischen Heimat, aber besonders in Bosnien-Herzegowina, haben wir gelernt, was es bedeutet, wenn Europas Feinde regieren. Es darf nicht erlaubt werden, dass sich dies wieder ereignet, und aus diesem Grund dienen Bosniens beste Söhne in der SS. Sie werden die kroatische Heimat befreien und sicherstellen, dass weder Kommunismus noch andere Feinde jemals Kontrolle über das Land bekommen.
Durch das Versailler Diktat wurde Europa in ein völlig sinnloses Fundament geworfen und unter dem Namen der Demokratie spielten Juden und Freimaurer Schlüsselrollen im politischen und sozialen Leben. Es wird nicht einfach sein, Europa von diesen Feinden zu befreien, aber der SS-Mann wird eine bessere Zukunft für Europa errichten.
(Übersetzung aus dem Englischen aus dem Buch „Himmlers Bosnian Division – The Waffen-SS Handschar Division 1943-1945 von George Lepre, S. 77-79)
Es ist schlichtweg eine Geschichtsfälschung, wenn Idriz vom wehrlosen Bosnien spricht. In der Waffen-SS-Division Handschar dienten ca. 21.000 überwiegend bosniakische Freiwillige, die ganz offensichtlich den Judenhass der Nazis teilten. Der Imam weiter:
Zuletzt durch die Aggression gegen Bosnien in den 1990er Jahren, die dazu führte, dass die bosnischen Muslime vor den Augen Europas Opfer eines Genozids wurden.
Idriz lässt die Vorgeschichte einfach weg, die zu den Verbrechen gegen die bosnischen Muslime geführt hat. Vor dem Massaker in Srebrenica durch Serben gab es an gleicher Stelle Massaker von bosnischen Muslimen an Serben. Die Angaben aus verschiedenen Quellen schwanken zwischen 500 und 3000 Toten. Aber Muslime haben aus islamischer Sicht eben grundsätzlich immer Opfer zu sein. Wikipedia berichtet von Vorgängen, die Idriz & Co. nur allzu gerne unter den Teppich kehren:
Die umliegenden Regionen blieben in der Hand der bosnischen Serben, die Srebrenica erneut belagerten. Die bosniakischen Einheiten starteten aus der Stadt heraus Gegenoffensiven und Überfälle auf umliegende serbische Dörfer, die als Stützpunkte der Belagerer dienten. Es gelang den Bosniaken hierbei bis Januar 1993, das bosniakisch kontrollierte Gebiet um Srebrenica herum auf ein Maximum von ca. 900 Quadratkilometern auszudehnen. Die Belagerung konnten sie dadurch jedoch nicht durchbrechen. Insbesondere Truppen unter Naser Ori? werden mit Bezug auf die Überfälle und Gegenoffensiven für Kriegsgräuel gegen bosnische Serben verantwortlich gemacht. Die Angaben über die Opferzahlen von 1992 bis 1995 schwanken dabei. In den letzten Jahren wurde in serbischen Medien von 1000 bis 3000 Opfern gesprochen. Die Dokumentation des niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation geht von mindestens 1000 serbischen Zivilisten aus. Das Research and Documentation Center in Sarajewo nennt eine Zahl von 424 bzw. 446 serbischen Soldaten und 119 serbischen Zivilisten.
Naser OricDieser muslimische Kommandeur Naser Oric (Foto l.) wurde 2006 in Den Haag wegen Kriegsverbrechen zunächst zu zwei Jahren Haft verurteilt, wobei die Anklage 18 Jahre gefordert hatte. Oric ging in Berufung und wurde in zweiter Instanz freigesprochen, was vielfach als Skandal bewertet wurde und in Serbien zu schärfsten Protesten führte.
Zurück zu Imam Idriz. Er beklagt sich, dass der Focus nicht über die „friedlichen Muslime“ mit ihrem Großmufti Mustafa Ceric berichtet, sondern über düstere Kapitel aus der bosnischen Vergangenheit:
Stattdessen hat sich Alexander Kissler nun in der Ausgabe 45/2010 des FOCUS entschlossen, aufzudecken, dass es auch in Bosnien Menschen mit finsteren biografischen Kapiteln aus der NS-Zeit gegeben hat. Speziell geht es in dem Beitrag über zwei Seiten um Imam Husein Djozo, der sich damals für Heinrich Himmlers Ideen von speziell muslimischen SS-Einheiten missbrauchen ließ.
Missbrauchen? Fakt ist: Imam Husein Djozo meldete sich im Alter von 31 Jahren freiwillig zur Waffen-SS und vertrat seinen eigenen Judenhass, der sich aus zahlreichen islamischen Quellen nährt, mit nicht übersehbarem Engagement.
In einem Brief an SS-Reichsführer Heinrich Himmler schrieb Imam Djozo am 6.12.1943:
„Ich erachte es daher für meine Pflicht, im Namen der Imame dieser Division sowie im Namen von Hunderttausend Armen aus Bosnien dem Reichsführer unseren Dank auf die Art auszusprechen, indem ich unsere aufrichtigste Bereitschaft ausspreche, unser Leben im Kampfe für den großen Führer Adolf Hitler und das Neue Europa einsetzen zu wollen.“
Im Gegensatz zu Idriz’ Beteuerungen hat Imam Djozo nach dem Krieg seine Einstellung gegenüber Juden keinesfalls geändert, wie bei verschiedenen Gelegenheiten zu erfahren war. Auszug aus dem Focus-Artikel:
Wie die serbische Schriftstellerin Zeni Lebl in ihrem 2003 publizierten Buch über Al-Husseini schreibt, trafen sich der antisemitische ehemalige Jerusalemer Großmufti und sein bosnischer Bewunderer Anfang Oktober 1968 erneut. Auf der vierten islamischen Konferenz in Kairo mit Würdenträgern aus 34 Ländern wurde laut Lebl ein Aufruf verabschiedet, wonach Jerusalem im “heiligen Krieg” von den Juden zu “befreien” sei. Djozo versprach “im Namen der jugoslawischen Muslime”, durch Freiwillige und durch Spenden zum “Sieg des Dschihad im Nahen Osten” beizutragen.
Angesichts dieser Tatsachen klingt der folgende Absatz von Idriz geradezu lächerlich:
Wie Herr Kissler in der von ihm erwähnten Neuerscheinung „Islam mit europäischem Gesicht“ hätte nachlesen können, steht das theologische Werk Djozos für massive Kritik an Fehlentwicklungen in der islamischen Geschichte, für moderne, zeitgemäße Auslegung der religiösen Quellen, für die Freiheit des Menschen und für friedliches Zusammenleben von Völkern, Kulturen und Religionen.
Israel ist bei diesem „friedlichen Zusammenleben“ zwischen den Völkern offensichtlich ausgeklammert. Was angesichts des islamischen Judenhasses auch nicht sonderlich verwundert. Alle anderen nichtmuslimischen Völker brauchen sich aber keinen falschen Hoffnungen hingeben: Mittelfristig sind auch alle anderen dran, die sich der Islamisierung widersetzen.
Im nächsten höchst bemerkenswerten Absatz spricht Idriz davon, er habe den Focus-Redakteur darauf hingewiesen, dass sich Imam Djozo von seinen Verbindungen zum Nationalsozialismus in den 60er- und 70er-Jahren losgesagt hätte:
Alexander Kissler spricht zwar an, dass Husein Djozo für seine Vereinnahmung durch die Faschisten nach dem Krieg eine Gefängnisstrafe verbüßt hat. Er verschweigt jedoch in seinem Beitrag, dass Djozo danach in seinen Arbeiten aus den 1960er und 70er Jahren, auf die ich selbst Herrn Kissler ausdrücklich verwiesen habe, seinen ideologischen Irrweg korrigiert, die Verbrechen etwa von Dachau ausdrücklich verurteilt und das Verhalten derjenigen Muslime, die sich schützend vor Juden gestellt haben, würdigt.
Äußerst merkwürdig. Denn im Focus-Artikel steht im Gegensatz dazu, dass Idriz die Verstrickung des jungen Djozo in den Nationalsozialismus bisher unbekannt gewesen sei. Irgendjemand hält es da mit der Wahrheit nicht ganz so genau. Aus eigener Erfahrung können ein Dutzend Mitglieder der PI-Gruppe München jedenfalls berichten, dass sie bei beiden bisherigen direkten Zusammentreffen mit Imam Idriz durch zahlreiche bewiesene Lügen, Verfälschungen und Verdrehungen bereichert wurden. Daher fällt unser Verdacht bei diesem hier vorliegenden krassen Widerspruch jetzt erst einmal nicht unbedingt auf den Verfasser des Focus-Artikels Dr. Alexander Kissler.
Mustafa CericIdriz lässt es sich auch nicht nehmen, auf einen weiteren großartigen Islam-Reformer zu verweisen: Großmufti Mustafa Ceric (Foto l.) aus Bosnien-Herzegowina, der im Mai 2008 in einem Interview mit einer CDU-nahen Publikation folgenden Satz geäußerthat:
„Die Verpflichtung auf die Scharia ist für Muslime immerwährend, nicht verhandelbar und unbefristet.“
In bosnischen Medien habe dieser Mustafa Ceric auch schon zur „Islamisierung und Institutionalisierung des Islams in Europa“ aufgerufen. Und im Juli 2009 forderte er, die Scharia in die bosnische Verfassung aufzunehmen.
In der Sprache des moderaten Vorzeige-Imams Bajrambejamin Idriz ist dieser Scharfmacher Ceric aber trotz all dieser alarmierenden Aussagen ein „Versöhner“:
Ich erfreue mich dabei der guten Gesellschaft des oben genannten Versöhners Mustafa Ceric ebenso wie kompetenter christlicher Theologen beispielsweise an den Universitäten München und Tübingen, die sich mit Djozos theologischem Denken auseinander gesetzt haben, oder etwa mit Armina Omerika, die die islamischen Reformgedanken Djozos als Mitglied der Deutschen Islamkonferenz vertritt.
Armina OmerikaArmina Omerika (Foto l.) ist „wissenschaftliche Mitarbeiterin“ am Lehrstuhl für Islamwissenschaft an der Uni Erfurt. Sie wuchs in Bosnien-Herzegowina offensichtlich mit einem stark religiös orientierten Vater auf und nimmt als „unabhängige Muslimin“ an der Islamkonferenz teil. Recht interessant, was sie imtaz-Gespräch im Mai dieses Jahres geäußert hat:
Aber was macht man mit einem Moslem, der sagt: Dieses Buch gilt wortwörtlich für alle Zeiten? Ich habe solche Debatten mit meinem Vater, der dann sagt: Aber es steht doch so im Koran. Und wenn in den Familien Gewalt gegen Frauen und Mädchen religiös begründet wird, dann dürfen wir das nicht wegleugnen.
Dass diese Gewalt gegen Frauen im Koran bei Sure 4, Vers 34 mit dem Schlagen von Frauen bei deren Widerspenstigkeit geradezu gefordert wird, leugnete Imam Idriz übrigens im Mai dieses Jahres ganz dreist bei der Stadtversammlung der Münchner Grünen. Im letzten Absatz seiner Replik beschwert er sich nun darüber, wie ungerecht er und seine islamische Gemeinde Penzberg doch von den Medien behandelt werde:
Weshalb nur wird gerade meine Gemeinde zur Zielscheibe von Strömungen, die alles, was diese Gemeinde seit Jahren geleistet hat, alles was ich selbst sage, schreibe und predige, vollständig ausblenden und gegen all das mit inhaltlosen Telefongesprächen aufwartet.
Wie „inhaltslos“ seine abgehörten Telefonate mit Ibrahim El-Zayatwirklich sind, dem eine unmittelbare Nähe zur Muslimbruderschaft und zur Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs zugerechnet wird, kann man hier nachlesen:
So rief El-Zayat am 8. August 2007 morgens Imam Idriz an und sagte: “Sei achtsam, denn sie sitzen am längeren Hebel. Es ist klar, dass sie bereits eine ideologische Position eingenommen haben. Was immer du sagst, sie werden dir einen Strick daraus drehen. Eine Möglichkeit ist, dass du eine Art Aufsichtsrat einrichtest und in diesen auch Nichtmuslime aufnimmst. Du könntest zum Beispiel auch als Aufsichtsratsvorsitzenden einen Nichtmuslimen einsetzen. Es kann dann aber natürlich nicht sein, dass die sich in die Angelegenheiten einmischen.”
Fünf Tage später rief El-Zayat Oguz Ücüncü an. Es ging um eine Erklärung des Imam Idriz, derzufolge Milli Görüs verfassungsfeindliche Ziele verfolge.
El-Zayat: “Was für ein Schwachkopf. Hast du mit ihm gesprochen?”
Ücüncü: “Ja. Er hat versucht, das zu relativieren, dann jedoch eingeräumt.”
El-Zayat: “Idiot. Ich hatte so lange mit ihm gesprochen. Das ist ja nur noch peinlich. Ich werde ihm jetzt 3 bis 4 Geldquellen schließen.”
El-Zayat meldete sich deshalb auch bei Idriz. Der sagte: “Ich weiß nicht, was ich nun machen soll. Wenn ich das zurücknehme, dann bekomme ich Probleme mit der Regierung.”
El-Zayat: “Du musst dich fragen, wer du sein möchtest. Möchtest du jemand sein, der sich gegen die Muslime wendet?”
Idriz: “Ich sagte doch, dass ich damit nicht einverstanden bin. Aber was ist die Lösung?” (. . . )
El-Zayat: “Du musst wissen, wofür du stehst. Wenn du gemeinsam mit dem Innenministerium der Meinung bist, dass die IGMG verfassungsfeindlich ist, dann kannst du aber nicht damit rechnen, dass dir islamische Organisationen in Zukunft helfen. Es ist nicht deine Angelegenheit, andere islamische Organisationen zu beurteilen.”
Idriz: “Ich bin ja deiner Meinung. Was soll ich denn tun?”
El-Zayat: “Du musst das richtigstellen. Du kannst ja sagen, dass du sie nicht unterstützt. Aber du kannst nicht sagen, dass sie verfassungsfeindlich sind.”
Idriz: “Ich habe es aber schon unterschrieben.”
El-Zayat: “Dann hast du es eben nicht verstanden.”
Ob das alles „inhaltslos“ ist, mag nun jeder selbst beurteilen. Es klingt jedenfalls stark nach einem Abhängigkeitsverhältnis. Erstaunlich ist auch, dass El-Zayat mit der Schließung von Geldquellen auch von anderen islamischen Organisationen drohte, wenn Idriz Milli Görüs weiterhin als verfassungsfeindlich bezeichnet. Steht bei den islamischen Verbänden, entgegen allen Beteuerungen, etwa doch alles miteinander in Verbindung? Idriz klagte im Frühsommer gegen den Freistaat Bayern wegen der Erwähnung im Verfassungsschutzbericht, unterlag aber vor dem Verwaltungsgericht. Denn die Verbindungen zur Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs seien unübersehbar.
Idriz kämpft aber unverdrossen weiter und versucht jetzt ganz ernsthaft, das Gedenken an die Verbrechen des Holocaust für seine Zwecke zu instrumentalisieren:
Demgegenüber sind die Verbrechen der NS-Zeit allerdings von ungleich bombastischerem Gewicht in der gegen eine gedeihliche Integration von Muslimen gerichteten Debatte. Man schreckt jetzt nicht einmal davor zurück, auf Hitler und die SS zu rekurrieren, um meinen Namen und die Arbeit meiner Gemeinde zu diskreditieren („Vorbild Waffen-SS. Der Imam von Penzberg und sein dubioses Geschichtsbild“). Dass die Achtung vor der Würde der Opfer des Holocaust nicht Anlass genug war, einen derartigen Beitrag in einem seriösen Medium zu verhindern, muss für uns alle unerträglich sein. Wir werden aber nicht zulassen, dass weitere Keile (als gäbe es derer nicht leider schon mehr als genug) zwischen muslimische und jüdische Minderheiten in Deutschland getrieben werden. Es wäre im Interesse aller vernünftiger Menschen in unserer Gesellschaft und es wäre ein Gebot journalistischer Verantwortung, dass auch ein Magazin wie der FOCUS die positiven und konstruktiven Bemühungen, die man von Muslimen zurecht einfordert, dann wenigstens zur Kenntnis nimmt, anstatt sie zu diskreditieren.
Das kann man wirklich nur dreist nennen. Idriz kritisiert den Focus „aus Achtung vor der Würde der Opfer des Holocaust“ einen Artikel über die Verstrickung eines sogenannten Islamreformers in genau diese Verbrechen nicht verhindert zu haben. Ein mehr als seltsames Verständnis von Recht und Unrecht sowie über die notwendige Aufklärung über die Menschen, die das bisher größte organisierte Menschheitsverbrechen aktiv und passiv unterstützt haben.
Aber jetzt kommt es noch besser: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, der sonst bei jeder Gelegenheit betont, dass der Judenhass nie wieder einen Platz in Deutschland bekommen dürfe und der das Gedenken an den Holocaust engagiert hochhält, genau dieser feine Herr Ude hatte nach der Focus-Veröffentlichung nichts besseres zu tun, als flugs zur Islamischen Gemeinde nach Penzberg zu fahren undImam Idriz seine vollste Solidarität auszusprechen.
Der Münchner Merkur berichtete:
Man kann den Eindruck gewinnen, dass OB Ude sich sofort zuhause fühlt in der Moschee in Penzberg. Wie er sich strumpfsockert auf dem Teppichboden des Gebetsraumes niederlässt, um dem Vortrag der Moschee-Vizedirektorin zu lauschen. Wie er mit Imam Idriz scherzend durchs nächtliche Penzberg schlendert, und sich von ihm das schlanke Minarett der Moschee erklären lässt. Und wie der OB keine Gelegenheit auslässt, Idriz zu loben und zu verteidigen.
Das ist wohl der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Münchens Oberbürgermeister tut tatsächlich so, als wüsste er von nichts. Unfassbar. Und er lässt jedoch keinen Zweifel daran, auf welcher Seite er steht. Idriz sei für ihn die „Speerspitze der kritischen Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Positionen“, so der OB. Es sei „absurd, den Mann ausgrenzen zu wollen, statt sich darüber zu freuen, dass endlich einer nicht an Parallelinstitutionen bastelt“. Auf die Frage, ob Idriz für München ein Wunschpartner bei der Planung eines Islam-Zentrums sei, sagte Ude: „Selbstverständlich.“ Er kenne keinen Imam, der derart geeignet wäre, „den Dialog zu pflegen und die Vereinbarkeit von Islam und Grundgesetz herauszuarbeiten“.
Eine solche Nibelungentreue ist angesichts der vorhandenen Faktenlage schon fast als verhängnisvoll zu bezeichnen. Ude ist offensichtlich so in seiner ideologischen Grundüberzeugung verwurzelt, dass er halsstarrig die Realität leugnet. Trotz des Urteils des Bayerischen Verwaltungsgerichtes träumt er weiter von der Unschuld seines Vorzeige-Imams:
Ude berichtet, er habe sich detailliert mit den Indizien auseinandergesetzt, die der Verfassungsschutz gegen Idriz ins Feld führt – darunter die Protokolle abgehörter Gespräche zwischen Idriz und Muslimen, die als radikal-islamisch gelten. „Ich kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen“, so Ude. Idriz habe zwar mit bedenklichen Personen Kontakt gehabt, selbst aber klare Grenzen zum Extremismus gezogen.
Wie sagte Idriz zu Ibrahim El-Zayat noch mal? „Ich bin ja Deiner Meinung. Was soll ich denn tun?“ Alles klar, Herr Ude. Das nennen wir doch mal eine klare Distanzierung. Der Unter fragt den Ober, was zu tun sei, und Sie interpretieren dies als ein „Grenzenziehen zum Extremismus“. Aber es kommt noch besser: Ude beleidigt den Focus massiv:
Auch OB Ude bezeichnete den Vorwurf gegen Idriz als „infam“. Es könne nicht angehen, dass man den Imam, der für einen zeitgemäßen Islam eintrete, nun für die Verfehlungen eines von ihm zitierten Theologen in den frühen 40er-Jahren verantwortlich mache.
Erst gestern berichtete PI lang und ausführlich über die Geheimpläne von Ude mit der Türkisch-Islamischen Union für Religion e.V. DITIB, das Gelände in München-Sendling dem Münchner Moscheeverein DITIM in Erbbaurecht zur Verfügung zu stellen. Dies würde im Klartext bedeuten, dass die Stadt auf 5,3 Millionen Euro für das Grundstück verzichtet und den Moslems nach dem Ablauf der vereinbarten Dauer dieses Erbbaurechtes auch noch die Moschee abkaufen muss. Und was will die Stadt dann mit einer eigenen Moschee? Aber vielleicht ist der Islam dann schon Staatsreligion, dann wäre das Ganze ja eine zukunftsweisende Investition.
Wenn die Münchner CSU all diese Munition jetzt nicht zu einem großangelegten Angriff auf den Münchner Oberbürgermeister nutzt, dann darf sie völlig zurecht als zahnloser Papiertiger bezeichnet werden. Dann wird sie auch nicht ihrem eigenen Anspruch gerecht, 2014 den Münchner Oberbürgermeister selbst stellen zu wollen.
» CSU München: muenchen@csu-bayern.de
» CSU Bayern: landesleitung@csu-bayern.de
» OB Ude: rathaus@muenchen.de

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